Als alter Dessauer bin ich so nach und nach dabei das Flugfeld von Junkers in den Jahren von 1920-60 zu simuieren. Weitestgehend min ich in den freewarelibraries von MAW und NVA fuendig geworden, suche jedoch noch ein paar zeitgerechte flugzeugbunker mit erde und grassabdeckung und wersgebaude mit zigzag lightroof. traffic is simuliert gemaess mit ein paar Ju14 / ju52 gemaess dem orginal fluplan sowie ein paar sorties der NVA flieger. Der Platz ist gross genug so dass ich auf der nordseite den aktuellen flugbetrieb betreiben kann, und im sueden den retro betrieb.
Flughafen II. Ordnung Dessau - Die Junkers-Flugzeugwerke befinden sich südlich der Bahnstrecke von Dessau nach Köthen.
Quelle: Flughandbuch für das Deutsche Reich 1928
Das Rollfeld liegt etwa 3 km westlich Reichsbahnhof (Hbf.) Dessau zwischen der Straße nach Aken und der Reichsbahnstrecke nach Köthen. Im Süden Fabrikanlagen. Windsack am Starthaus. Auf Anforderung bei Polizei-Hilfsflugwache Landezeichen. Rollfeldgrenze im Norden und Westen durch Straßen, im Süden durch Bahnstrecke, im Osten durch Feldbahngleis bezeichnet.
Kennzeichen des Flughafens bei Nacht
Keine ständige Nachtflugbefeuerung. Auf Anforderung beim Verwalter:
Ansteuerungsfeuer:
Blinkfeuer auf 2 rot-weißen Funkmasten,
Kennung: Blinke - - - - - - - in Zwischenräumen von 5 zu 5 Sekunden.
Feuerhöhe über dem Erdboden: 30 m.
Art der Lichtquelle: Elektrisches Glühlicht (Osram Nitra).
Die FT-Mastspitzen sind bezeichnet durch 2 rote Pintsch-Randfeuer (Osram-Nitralicht von je 300 Watt).
Außerdem je 4 Feuer w. senkrecht übereinander.
Lichtstärke je Funkmast: 17 300 HK
Kennung: wie oben.
Leuchtzeiten: Auf Anforderung je nach Vereinbarung. Die Feuer brennen bewacht.
(HK = Hefnerkerze, Einheit für die Lichtstärke)
Flugbetriebsflächen
Gute Grasnarbe auf Lehmboden.
Kleinste Rollänge: in Ost-West-Richtung 800 m.
Flugfunk
Flugfunkstelle im Werk des Unternehmers vorhanden.
Flugwetterwarte
Im Werk des Unternehmers vorhanden.
Betriebsstoffanlagen
Beim Verwalter anfordern.
Erste Hilfe bei Unglücksfällen
Wird durch Personal des Verwalters versehen. Sanitätsraum vorhanden, nächster Arzt in Dessau-Siedlung (1,8 km Entfernung).
Zoll, Post, Paßstelle
Zollabfertigung ist möglich, Paß-Kontrolle durch Polizeiflugwache.
Unterbringung von Fluggästen
Im Flugleitungsgebäude und in Dessau.
Verbindungen
Kein Zubringerdienst. Kraftdroschken auf Anruf jederzeit zu erhalten. Straßenbahn- und Omnibus-Haltestelle am Flughafen.
(Quelle: Flughandbuch für das Deutsche Reich 1932)
Im Zweiten Weltkrieg
Nutzung
Flugplatz der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke.
Nachkriegszeit
Nutzung
In den Jahren 1945 bis 1946 werden in Dessau unter sowjetischer Leitung weiter Flugzeuge konstruiert, so die Typen EF-126, EF-127, EF-131 und EF-132. Mitte 1946 arbeiten rund 4000 Personen in den Flugzeugwerken.
Ab Sommer 1946 wird eine größere Zahl Ingenieuren in die Sowjetunion deportiert, um dort die Entwicklungsprojekte fortzusetzen. Ab Herbst werden die Flugzeugwerke in Dessau demontiert, diese Arbeiten erstrecken sich bis in das Jahr 1947.
Im Kalten Krieg
Nutzung
Im Herbst 1947 ist der Flugplatz für drei Wochen durch sowjetische Kampfflieger aus Köthen und Zerbst belegt, die von hier aus an Manövern teilnehmen. Im Juni 1948 war Dessau erneut von ca. 25 Flugzeugen aus Zerbst belegt.
1949 wird die Landebahn verlängert, die Arbeiten werden im Sommer abgeschlossen. Im September 1949 sind bereits 60 bis 80 Flugzeuge auf dem Platz stationiert, vermutlich zwei Regimenter mit Lawotschkin La-9. Ungefähr ab Februar 1950 kommen mit Flugzeugen der Typen MiG-15 und Jakowlew Jak-17 die ersten sowjetischen Strahlflugzeuge nach Dessau. In den folgenden Monaten werden die propellergetriebenen La-9 aus dem Dienst genommen und auf dem Platz verbleibt ein Regiment mit ca. 30 MiG-15 und ein paar Trainingsflugzeugen. Die MiG-15 haben rote dreistellige Nummern, die mit einer 3 beginnen. Vier Flugzeuge sind in ständiger Bereitschaft.
Anfang Oktober 1951 werden die MiG-15 aus Dessau abgezogen. Wenige Tage später, am 5. Oktober 1951, verlegt das bisher auf dem Flugplatz Berlin-Staaken stationierte sowjetische Schlachtfliegerregiment mit ca. 50 Flugzeugen Iljuschin Il-10 nach Dessau. Am 26. Dezember 1952 wird das Regiment auf den Flugplatz Brandis verlegt.
Flugzeuge der sowjetischen Streitkräfte am Flugplatz Dessau
Lawotschkin La-9Flugzeug Lawotschkin La-9Jakowlew Jak-17Flugzeug Jakowlew Jak-17Mikojan MiG-15Flugzeug Mikojan MiG-15
Iljuschin Il-10Flugzeug Iljuschin Il-10
Der Flugplatz wird von der DDR übernommen und noch im Dezember 1952 beginnt der Wiederaufbau der Junkers-Werke für eine DDR-Luftfahrtindustrie. Im Verbund mit anderen Unternehmen sollen hier u.a. Flugzeuge vom Typ MiG-15 hergestellt werden. Die Zeichnungen dazu wurden vom "Materialamt" Pirna-Sonnenstein vorbereitet. In Pirna wurde auch eine MiG-15 zusammengebaut, die im August 1953 nach Dessau überführt werden soll, um sie in der Flugerprobung für Ausbildungszwecke zu nutzen. In den Flugzeugbau soll auch das Reichsbahnausbesserungswerk (Raw) Dessau eingebunden werden, das entsprechend umgebaut wird und im Dezember 1953 die erste MiG-15 ausliefern soll. Nach dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 werden jedoch alle Aktivitäten gestoppt. Das Materialamt Pirna wird aufgelöst und die Halle des Raw Dessau wird für 3,5 Mio Ostmark zurück an die Deutsche Reichsbahn verkauft.
Im Spätsommer 1953 zieht die Kasernierte Volkspolizei (KVP), der getarnte Vorläufer der Nationalen Volksarmee, in die Flugplatzgebäude ein. Auf dem Platz sind jedoch keine Flugzeuge stationiert, nur gelegentlich wird er während Manövern von sowjetischen Fliegereinheiten genutzt. Im März/April 1955 werden vorgefertigte Teile für zwei Hallen nach Pirna-Sonnenstein abtransportiert. Die Hallen sollten ursprünglich in Dessau aufgebaut werden, wofür im März/April 1953 die Fundamente gegossen wurden. Nachdem jedoch der Aufbau der DDR-Luftfahrtindustrie im Juni 1953 gestoppt wurde, lagen die Teile ungenutzt auf dem Flugplatz.
1957 werden Transportflugzeuge der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR in Dessau stationiert, die hier u.a. als Transportfliegerschule einen Ausbildungsbetrieb durchführen. Zum Einsatz kommen Flugzeuge der Typen Aero L-60, Antonow An-2 und Iljuschin Il-14 sowie Hubschraubern Mil Mi-4 und Mi-1/SM-1. Am 4. November 1963 verlegen die Il-14 auf den Flugplatz Dresden-Klotzsche und Dessau wird seither primär nur noch Segelflugzeugen der Gesellschaft für Sport und Technik genutzt. 1979 wirde auch der Segelflug eingestellt und der Flugplatz geschlossen. NVA-Dokumente deuten jedoch darauf hin, dass auch in den 1980er Jahren das Gelände dem Fliegertechnischen Bataillon 34 (FTB-34) aus Brandenburg Briest zugeordnet ist und somit zumindest die Absicht einer erneuten fliegerischen Verwendung nicht vollkommen auszuschließen ist. In dieser Zeit befindet sich auf dem Flugplatz vermutlich auch der Hubschrauberlandeplatz HSLP 1025 für das Funkaufklärungsregiment 2 (FuAR-2), das seine Kaserne auf dem Flugplatz hat.
Flugzeuge und Hubschrauber der NVA am Flugplatz Dessau
Iljuschin Il-14Flugzeug Iljuschin Il-14Antonow An-2Flugzeug Antonow An-2Mil Mi-1 / PZL SM-1Hubschrauber Mil Mi-1 / PZL SM-1 HARE
Mil Mi-4Hubschrauber Mil Mi-4 HOUND